Nach rund 3 Jahren, in denen die AG-Teilnehmer*innen von All4All sich regelmäßig trafen, um Projekte auszuarbeiten, Tombolas und vieles mehr veranstalteten und bei Schulveranstaltungen für die Verpflegung sorgten, sind vor einigen Wochen 15 von ihnen für zweieinhalb Wochen nach Kapstadt in Südafrika geflogen.
Letzte Woche Mittwoch, dem 20.11.2024, fand ein Bilderabend statt, an dem von der Fahrt berichtet wurde, um die Erfahrungen weiterzugeben.
Es war der dritte Rundlauf dieses sozialen Projektes, welches 2017 von Guido Knippenberg, einem Lehrer der Schule, gegründet wurde. Begleitet wurden die Schüler*innen nicht nur von ihm, sondern auch von seiner Frau Iris Knippenberg und von Vincent Frohnhofen, ebenfalls Lehrer am MKG.
Das gesamte erwirtschaftete Geld der letzten Jahre wurde nun im Township Vrijgrond in Entwicklungsprojekte eingesetzt. Zusätzlich dazu unterstützten die Teilnehmer*innen der AG in der Zeit, die sie in Südafrika verbrachten, auch aktiv und tatkräftig die Foundation “WRM” (Where Rainbows Meet).
Denn obwohl die Schüler*innen auch ein buntes und interessantes touristisches Programm erlebt haben, stand die karitative Arbeit, die schon lange von Deutschland aus geplant worden war, selbstverständlich im Mittelpunkt.
Am Samstag, dem 19.10. begann das arbeitsreiche Abenteuer am Düsseldorfer Flughafen. 17 Stunden und viele Flugkilometer später kamen die Schüler*innen und ihre Begleitung am 20.10. abends in Muizenburg an, wo sich die Gemeinschaft Vrijgrond befindet und somit die Foundation WRM. Am Tag darauf lernte die Gruppe die Mitarbeiter*innen von WRM und viele Kinder, die dort regelmäßig hingehen, persönlich kennen.
Im Rahmen des Bilderabends versuchte die AG, die emotionalen Eindrücke in Worte zu fassen. So beschrieb ein Teilnehmer, wie "überwältigend zu sehen" es war, wie glücklich die Kinder die AG-Mitglieder begrüßten, „einfach, weil neue Menschen da waren“.
Wir in Deutschland hätten uns ein festes Bild von den Menschen in Südafrika gemacht und könnten deshalb gar nicht verstehen, wie glücklich sie trotz ihrer Armut seien.
Ein weiterer Teilnehmer der Fahrt erklärte, dass ein Kind, das sie dort trafen, über ein kaputtes Kabel zum Spielen fast glücklicher wirkte, als er selbst über ein Handy und ein warmes Bett, „weil wir diese Sachen in Deutschland für gegeben halten. Wir haben alles und denken deshalb, sie hätten nichts."
In den 2 Wochen nach der Ankunft in Südafrika gab es insgesamt 7 Projekttage bei der Foundation, an denen die erarbeiteten Projektideen umgesetzt wurden und für die Menschen in der Gemeinschaft gekocht, gebaut und gehandwerkelt wurde.
"Die Foundation war eine Art Oase im Township." Als die All4All-Gruppe einmal außerhalb der Foundation war, sollen das Gefühl und die Atmosphäre sehr bedrückend gewesen sein. Ein Mitarbeiter von WRM hatte die Gruppe herumgeführt und dabei erklärt, dass es insgesamt 5 Gangs gebe und dass man manchmal nachts Schüsse höre. Mit diesen Eindrücken belastet sind die Teilnehmer*innen der AG abends zu ihren kontrastreich sicheren und schönen Apartments gekommen, mit Blick auf das Kap der guten Hoffnung. Diese Situation hat einige von ihnen bisweilen insofern belastet, als sie ein schlechtes Gewissen hatten, da sie doch tagsüber die schlimmen Lebensverhältnisse der Menschen im Township erlebten. Aber wenn sie darüber mit Menschen vor Ort geredet haben, hatten diese eine ganz andere Meinung: Dass die Gruppe da war, um zu helfen, das zählte und das war nicht selbstverständlich und mehr als genug.
Es gab auch sehr spannende touristische Aktivitäten, die die Reisenden erwarteten, unter anderem eine Tour auf die Insel, die das Gefängnis für Nelson Mandela darstellte, Zeit am Strand, eine Wanderung zum Kap der guten Hoffnung und eine Safari. Am 28.10. besuchten die Schüler*innen außerdem die deutsche Schule in Kapstadt, bei der auch Frau Schreier arbeitet, die bis vor zwei Jahren am MKG unterrichtete.
Es war sehr beeindruckend, den Teilnehmer*innen der Fahrt bei dem Bilderabend nicht nur zuzuhören und über die Fotos und Videos selbst Eindrücke zu bekommen, sondern auch die Möglichkeit zu haben, ein paar Mitbringsel aus Kapstadt wie Bilder, Skulpturen oder Ähnliches zu bewundern. Diese Reise war langersehnt und wohlverdient, denn alle hatten in den vergangenen Jahren einen Teil ihrer Freizeit geopfert, um den Menschen in Südafrika ein Stück zu helfen und ihr Leben zu verbessern.
Und nun sind die Teilnehmer*innen des nächsten Rundlaufs an der Reihe: In der nächsten Zeit kann man auf dem Weihnachtsmarkt in Wegberg an ihrem Stand eben diese oben erwähnten mitgebrachten Dinge für einen guten Zweck kaufen.
Auch einige ehemalige Schüler*innen aus den zwei vorherigen Rundläufen waren an diesem Mittwochabend anwesend und haben ein paar Anekdoten aus ihrer Zeit in Südafrika mit dem Publikum geteilt. Es besteht nun die Überlegung, einmal mit allen bisherigen Jahrgängen ein Nachtreffen zum Austausch zu organisieren.
Für die zukünftigen Jahrgänge ist die Teilnahme an der AG All4All nicht nur deswegen ein attraktives Angebot, weil man nach Südafrika fliegen und dort eine einzigartige Zeit erleben kann, sondern auch, weil es einfach schön ist, Menschen zu helfen und einen Einblick in die multikulturelle Gemeinschaft Vrijgrond zu erlangen.
Von: Mareike Brenner, EF